Projektlogbuch Instandsetzung

Das Jahr 2020 ist allgemein nicht ganz so verlaufen, wie wir uns das vorgestellt haben. Wie ich schon vor der zweiten Runde Corona mit Lockdown befürchtet hatte, hatte mein toller Plan der Realität nichts entgegensetzen.

Den versprochenen Film vom Kranen der Yacht und die wöchentliche Videoupdates musste ich vorläufig begraben. Die Doppelbelastung durch den Umzug und die umfangreichen Arbeiten am Boot nehmen bis heute alle meine Zeit und Energie in Anspruch.

Hier wenigstens ein Bild beim Kranen. Im Hintergrund der 450 Tonnen Kran!

Der Rückstand liegt unter anderem daran, dass ich weit weniger Hilfe habe, als ich mir das vorgestellt hatte. Ich hoffe aber, dass ich diesbezüglich bald Abhilfe schaffen kann.

Und es gibt auch viele Lichtblicke! Die Bestandsaufnahme ist abgeschlossen und das Boot übertrifft alle meine Erwartungen. Zumindest auf dieser Front gab es keinerlei unliebsame Überraschungen! Die Substanz des Bootes ist tadellos. Weder die Hülle noch die Einrichtung hat durch den Wassereinbruch Schaden genommen und auch große Teile der elektrischen Verkabelung müssen nicht ersetzt werden.

Alles was nicht zu retten war, ist inzwischen von Bord – inklusive eines 20kW Dieselgenerators der ca. 3 Tonnen wog. Ich musste diesen in seine Einzelteile zerlegen, damit man ihn über den Motor und durch die Luke aus dem Salon bugsieren konnte. Nur so war es zu vermeiden das Kajütdach aufzuflexen, um dann erst die Hauptmaschine und dann den Generator herauszuheben.

Außerhalb des Maschinenraums sind Wände und Einrichtungsgegenstände zu großen Teilen entfernt, so dass ich Zugang zu den Kabelsträngen, der Wand- und Deckenisolierung habe.

Momentan konzentriere ich mich auf die Instandsetzung der Hydraulikanlage, der Wiederinbetriebnahme der Hauptmaschine und die Isolierung des Maschinenraums. Das alles nimmt Zeit in Anspruch, weil viele Problemchen zu schwer, zu sperrig oder schlecht zugänglich sind, um sie solo zu lösen.

Kurz gesagt: Ich arbeite am Limit! Nicht nur was meine körperliche Leistungskraft betrifft. Auch die mentale Kraft sich jeden Morgen zum Kampf gegen Windmühlen zu rüsten, ist nicht zu unterschätzen.

Da ich in meinem Umfeld niemanden mehr finde, der Zeit hat zu helfen, bin ich nun in öffentlichen Plattformen auf der Suche nach Mitstreitern in Voll- oder Teilzeit. Denn nur mit Hilfe besteht noch die Chance, dass das Boot noch in diesem Jahr wieder zu Wasser kommt.

Drückt mir die Daumen! Und solltet ihr jemand kennen, der eventuell an so etwas Spaß hat, dann lenkt ihn behutsam in meine Richtung!

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